Bahn beseitigt bis Jahresende die letzten Flutschäden an sächsischen Strecken Zwei Jahre nach dem Hochwasser vom August 2002 geht die Relation Leipzig – Döbeln - Meißen wieder durchgängig in Betrieb Dresden, 12.08.2004 (BA) Am zweiten Jahrestag nach dem Hochwasser vom August 2002 sind die
großen Bauvorhaben zur Schadens- beseitigung bei der Deutschen Bahn bereits abgeschlossen oder werden in den kommenden Wochen vollendet. Die nächste Inbetriebnahme erfolgt am 21. August 2004 auf der Regionalstrecke
Meißen – Döbeln – Leipzig. Hier verkehren die Züge nach dem Abschluss der Bauarbeiten wieder durcgehend. Pünktlich zum „Tag der Sachsen“ vom 3. bis 5. September in Döbeln ist damit die Anreise per Bahn auch aus
Richtung Leipzig gesichert. Das Hochwasser der Mulde hatte an Teilen der Strecke erheb- lichen Schaden hinterlassen. Nach Investitionen von rund 45 Millionen Euro steht die Verbindung jetzt sogar in neuer Qualität
zur Verfügung. Aufgrund von parallel ausgeführten Rationalisierungsmaßnahmen verkürzen sich die Reisezeiten zwischen Leipzig und Döbeln um zehn Minuten auf 75 Minuten und zwi- schen Meißen und Döbeln um zehn Minuten auf
52 Minuten.
Zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2004 enden auch die Einschränkungen infolge der umfangreichen Bauar- beiten im oberen Elbtal. Im Abschnitt
Schöna - Pirna
erfolgt derzeit mit einem Aufwand von 40 Millionen Euro die Reparatur der Bahnanlagen. Nach Abschluss der Maßnahmen auf der auch international bedeutsamen Personen- und Güterverkehrsrelation wieder Fahrtgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h möglich.
Mit der zeitgleich bevorstehenden Inbetriebnahme neuer Gleise zwischen Heidenau und Dresden-Neustadt für die S-Bahn und die Fernbahn auf über 40 Kilometern Länge steht fast im gesamten Elbtal eine neue bzw.
modernisierte Infrastruktur zur Verfügung, die leistungsfähiger ist und insgesamt höhere Fahrgeschwindigkeiten zulässt.
Weitere laufende Bauvorhaben sind die
Bahnbrücken
östlich von Riesa, die 2002 von der Elbe weggerissen wor- den waren. Hier läuft der Verkehr mittlerweile über neue Gleise auf erneuerten Stahlbetonbrücken; Schallschutzwände werden gerade errichtet. Eine spektakuläre Aktion erlebt die Müglitztalbahn (Heidenau – Altenberg) nach der bereits seit Juni 2003 schrittweise erfolgten Inbetriebnahme in diesem September: Als letzte große Maß- nahme wird bei Glashütte eine große Brücke erneuert.
Bis zum Jahresende soll die tiefe Baugrube im
Dresdner Hauptbahnhof
geschlossen – mit den reißenden Fluten der Weißeritz in der Empfangshalle zum Symbolbild der Katastrophe von 2002 geworden - zunächst in der Mittel- halle geschlossen. Hier werden die Leitungen und Rohre für die komplett erneu- erten Medien der Verkehrsstation geführt. Der
Hochwasserschaden
summierte sich allein in Dresden Hauptbahnhof auf 40 Millionen Euro. Die Mittel fließen in weitere Reparaturen. Bis Ende 2005 wird eine neue Kellerdecke in die Empfangshalle eingezogen. Das sanierte Empfangsgebäude soll dann Ende des kommenden Jahres ein neues DB-Reisezentrum und weitere Verkaufseinrichtungen aufnehmen.
Die Deutsche Bahn war mit einem Gesamtschaden in Höhe von 1,025 Milliarden Euro das vom Hochwasser 2002 am stärksten betroffene Unternehmen. Für die Wiederherstellung der Infrastruktur haben
Bundesregierung und Europäische Union 680 Millionen Euro zugesagt.
Die Lücken im Schienennetz entlang von Weißeritz, Müglitz und Mulde konnten in den zurückliegenden Monaten rasch und weitgehend
geschlossen werden. So ging bereits ein Jahr nach Baubeginn im November 2002 nach Investitionen von über 150 Millionen Euro im Dezember 2003 der Abschnitt
Dresden - Tharandt der Sachsen-Franken-Magistrale wieder ans Netz. Gleichzeitig mit der Beseitigung der Schäden wurden die bislang nicht ausgebauten Abschnitte auf moderne Standards ge- bracht, so
dass seit November 2003 Neigetechnik-Züge mit bis zu 160 km/h auf dieser Strecke fahren können und Tempo 120 für konventionelle Züge gilt. Die erste Wiederinbetriebnahme nach dem Hochwasser konnte die Bahn schon im
September 2002 in Eilen- burg für die Strecke Leipzig-Cottbus vermelden. Auch auf den vier Strecken der Erzgebirgsbahn rollte es im November 2002 wieder.
Programm- Hinweis zum Thema 2 Jahre nach der Flut Am 15. August hat VBR-Livein einer Sondersendung die Thematik “Flut” aufgearbeitet. Von 15:00 bis 21:00 Uhr
haben wir Live aus den Studios in Frankfurt und Hannover eine Zusammenfassung der Ereignisse der letzten zwei Jahren gesendet.
Die Themen:
Live-Gespräche und Reportagen aus den letzten zwei Jahren
Informationen über noch ausstehende Baumaßnahmen der DB AG
Live-Schaltung in die Netzleitzentrale der DB AG in Frankfurt
Gespräche mit Betroffenen der Flut
Live-Schaltung in den Dresdener Hbf
Live-Schaltung nach Berlin zum Personenverkehr de DB AG