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InnoTrans aktuell 3. Tag

InnoTrans im Zitat

„Die InnoTrans hat sich klar als das globale Schaufenster der Branche etabliert. Wir betrachten sie als den perfekten Ort, um unsere weltweiten Absichten zu zeigen.“ John Dineen, CEO, GE Transportation

„Der Einsatz von Zweiwege-Fahrzeugen wird aus unserer Einschätzung in den nächsten Jahren an Bedeutung zunehmen. Daher ist die InnoTrans 2006 eine hervorragende Plattform, um unser Produktangebot einem internationalen Fachpublikum vorzustellen.“ Holger Doth, Sales Manager Zweiwege-Fahrzeuge der DaimlerChrysler AG

„Für uns ist es sehr wichtig, auf der InnoTrans präsent zu sein. Wer nicht hier ist, der existiert einfach nicht.“ Martin Subert, Sales Area Manager Skoda Transportation s.r.o.

„Unilok hat an einem Tag auf der InnoTrans 2006 mehr gute Kontakte gehabt, als in fünf Jahren Direktmarketing.“ Owen T. McConn, Chairman Unilokomotive Limited, Ireland

„Die InnoTrans ist eine wichtige Plattform für unsere Marktkommunikation. Auf dieser weltweit bedeutenden Fachmesse für Schienenverkehrstechnik präsentieren wir unsere innovativen Federungskonzepte und verdeutlichen unsere Kompetenz als internationaler Entwicklungspartner.“ Jens Fechner, Leiter Marketing Service der ContiTech AG

 

Schienen-Superlative kostenlos
Was haben der schnellste Serienzug , die schnellste Lokomotive, die stärkste, dieselhydraulische Lok, der längste S-Bahn-Gliederzug, die längste Straßenbahn und die stärkste Zahnradbahn der Welt gemeinsam? Sie alle stehen bis Sonntag unter dem Funkturm und können am Wochenende kostenlos besichtigt werden! Zur InnoTrans, der globalen Leitmesse der Bahnindustrie, geben sich die Superlative der Branche auf dem Berliner Messegelände ein Stelldichein. So besteht hier die einzige Gelegenheit, den 350 Stundenkilometer schnellen Hochgeschwindigkeitszug Velaro E in Deutschland zu bestaunen, bevor er noch in diesem Jahre in Spanien auf die Strecke geht. Präsentiert wird ferner die Original-Weltrekord-Lokomotive ES64U4 von Siemens, die Anfang September 357 km/h erreichte. Die 4000 kW starke Maxima 40CC von Voith erlebt ihre Weltpremiere. Alstom stellt den 107 Meter langen Corado Lirex vor, der in Stockholm zum Einsatz kommt, Siemens die 54 Meter lange Combino für Budapest. Bei der Firma Stadler kann der neue Zahnradtriebwagen für die Zugspitzbahn bewundert werden.

Zu diesen und vielen weiteren topaktuellen Highlights gesellt sich am Wochenende als nostalgisches Gegenstück eine 1944 gebaute Güterzug-Schlepptender-Lokomotive des Vereins Dampflokfreunde Berlin. Bei einem ebenso unterhaltsamen wie informativen Rahmenprogramm gibt es Musik, Spiel und Spaß für die ganze Familie. Die Deutsche Bahn ist mit zahlreichen Aktionen wie Gesprächsrunden, einer Ausstellung zum Verkehrskonzept Berlin/Brandenburg sowie einem Gewinnspiel vertreten. Zwischen dem Messegelände und dem „Tag für die Fahrgäste“ des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg am Bahnhof Friedrichstraße besteht von 11 bis 16 Uhr ein Bus-Service. Das Freigelände der InnoTrans ist am Sonnabend und Sonntag bei freiem Eintritt jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Zugang erfolgt über den Haupteingang Süd der Messe Berlin an der Jafféstraße (S-Bahnhof Messe Süd). 

 

GE Transportation setzt auf den europäischen Markt
„Wir wollen eine komplette Produktpalette für den europäischen Markt entwickeln“, sagte John Dineen, CEO von GE Transportation, auf der InnoTrans. Dazu gehöre auch eine Erweiterung des Angebotes auf dem Lokomotivsektor. „Wir investieren jetzt in Plattformen für jeden Markt der Welt“. Klare Strategie des Unternehmens sei es, global zu wachsen. Auf dem in diesem Jahr erneut vergrößerten Messestand zeigt GE Transportation aktuelle Innovationen, darunter das neue Zugsicherungssystem SSC, das bereits erfolgreich auf Sardinien im Einsatz steht. Als kostengünstige Alternative zum European Train Control System (ETCS) erfordert SSC keine aufwändige Verkabelung. Streckenseitig werden die bereits vorhandenen Signale mit einem Encoder und einem Transponder ausgestattet. Zugseitig besteht die Ausrüstung aus Antenne, Steuereinheit und Bedienteil. „Die Installation dauert zwei Tage, längere Ausfallzeiten der Züge werden vermieden“, so Silvano Brandi, Leiter der European Signaling-Sparte in Florenz. Neu ist auch der für den deutschen Markt mit einem Hydraulikmotor versehene, wartungsfreie Weichenantrieb CTS-2, der im kommenden Jahr vom Eisenbahnbundesamt zugelassen und bei der Deutschen Bahn getestet werden soll. Bereits bewährt in Europa und Amerika ist die von der deutschen Niederlassung in Bad Dürkheim entwickelte Fernüberwachungsschwelle FÜS II zur automatischen Feststellung heißgelaufener Bremsen und Radlager.

Halle 5.2, Stand 102
 

Erstmals August-Borsig-Preis verliehen
Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns und der Berliner Wirtschaftsstaatssekretär Volkmar Strauch haben am zweiten Messetag (20.09.) die Gewinner des „August-Borsig-Preises“ ausgezeichnet. Der mit insgesamt 8.000 Euro dotierte Preis – benannt nach dem Pionier des deutschen Lokomotivbaus – war im Januar 2006 vom Technologiezentrum Verkehrstechnik in Hennigsdorf (TZV) erstmalig ausgelobt worden. Mit ihm werden herausragende Bahntechnik-Innovationen der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg prämiert. Den August-Borsig-Preis einschließlich jeweils 4.000 Euro erhielten das Fachgebiet Schienenfahrzeuge der Technischen Universität Berlin für ihr leichtes und lärmarmes Güterwagen-Drehgestell „LEILA“ und die brandenburgische Firma Wilhelm Schmidt GmbH aus Groß Kienitz für ihre Frontmodule von Schienenfahrzeugen aus Aluschaum zur Crashoptimierung und Gewichtsreduzierung. Zusätzlich ging ein mit 500 Euro dotierter Sonderpreis an die Firma Sensor Line aus Schrobenhausen (Bayern) für ihren faser-optischen Schienenkontakt. Der Preis soll künftig alle zwei Jahre ausgelobt und jeweils zur InnoTrans verliehen werden.

Voith Turbo: Lok-Taufe auf der InnoTrans
Die InnoTrans 2006 kann mit etlichen Superlativen, Rekorden und Attraktionen aufwarten. Auch eine Lok-Taufe gehört dazu. „Und ich taufe Dich auf den Namen Maxima.“ Mit diesen Worten gab Bodil Krey der stärksten dieselhydraulischen Lokomotive der Welt auf der InnoTrans ihren Namen. Dr. Manfred Lerch, Geschäftsführer der Voith Turbo GmbH & Co. KG und Leiter des Marktbereiches Schiene, und Hinrich Krey, Geschäftsführer von Voith Turbo Lokomotivtechnik, begrüßten die Gäste. In nur 500 Tagen wurde die „Maxima 40 CC“ bei Voith Turbo Lokomotivtechnik in Kiel entwickelt und gefertigt. Alle Schlüsselkomponenten wie Turbospiltgetriebe®, Radsatzgetriebe, Kühlanlage, Fahrzeugsteuerung, Gelenkwellen und hochelastische Kupplung stammen von Voith Turbo. Die Maxima wird auf der InnoTrans erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Freigelände, Gleis 1/10

Innovationen bei der Bahntechnik als Thema des Dialog Forums
Das erste Dialog Forum der diesjährigen InnoTrans gab einen detaillierten Einblick in aktuelle Entwicklungen der Bahntechnik im Bereich Fahrzeuge und deren Subsysteme. Dabei wird seitens der Unternehmen, Forschungseinrichtungen, der Verbände und Behörden das Hauptaugenmerk auf die Interoperabilität und Kompatibilität gerichtet, um europaweit bestehende Netze besser miteinander verknüpfen zu können. Einheitliche Standards senken Kosten, verbessern die Akzeptanz der Systeme, verringern Risiken und garantieren globale Wettbewerbsfähigkeit. Unterstützt werden die Bestrebungen durch erhebliche finanzielle Zuwendungen aus EU-Mitteln für die bahnbezogene Forschung und Entwicklung. Ake Wennberg, Präsident des European Rail Research Advisory Council (ERRAC) ging in seinem Vortrag auf die Herausforderungen neuer Bahnkorridore in der Folge der EU-Osterweiterung ein. Ziele seien angesichts der bestehenden Energie-Versorgungsprobleme den Schienenfernverkehr zu stärken und ihn gleichzeitig umweltfreundlicher und sicherer zu machen. Am Beispiel Estlands, dessen Personenverkehrsaufkommen binnen eines Jahres um ca. 40 Prozent gewachsen sei, werde deutlich, wie schnell teilweise auf neue Situationen reagiert werden muss.

Weitere Vorträge wurden von Vertretern der Ausrüstungsindustrie gehalten. Francois Lacôte, Vizepräsident Technologie bei Alstom berichtete von Erfolgen bei Hochgeschwindigkeitszügen, deren Kapazität zukünftig durch Doppeldeck-Züge noch erweitert werden kann. Im Stadtverkehr wurde als wichtiger Trend die „Wireless Tram“, also eine Straßenbahn ohne Oberleitung genannt, deren Infrastruktur sich behutsam auch in historische Stadtbilder einfügt. Gleichzeitig kann heute durch modulare Bauweise beispielsweise auch das „Gesicht“ der Züge individuell an die Wünsche der Kunden angepasst werden, ohne dass diese besondere Identifikationsmöglichkeit höhere Kosten verursacht. Themen weiterer Vorträge waren neue Verarbeitungstechnologien wie das Aluminiumschweißen oder auch innovative Transformatorentechnologie, die dank Mikroprozessoren erhebliche Gewichtseinsparungen ermöglicht und so „Kilogramm gegen Kilobytes eintauscht“, wie es Jean Pierre Guy von Faiveley Transport formulierte.

Weltpremiere bei EVAC Train Division: Hydroxil-Radikale reinigen Zugtoiletten-Abwasser
Als Weltpremiere stellt die EVAC Train Division auf der InnoTrans eine neuartige Aufbereitungsanlage für Zugtoiletten vor, die eine Speicherung und Entsorgung von Abwasser überflüssig macht. Das System wandelt die organischen Abfälle mittels eines elektrolytischen Oxidationsverfahrens in klares Wasser und Kohlendioxid um. Dabei wird das so genannte Schwarzwasser durch ein Mahlwerk geleitet und anschließend durch einen Reaktor gepumpt, der mit speziell entwickelten Elektroden ausgestattet ist. Dort werden aus den vorhandenen Wassermolekülen reaktionsfähige Hydroxil-Radikale erzeugt, die mehr als 99 Prozent aller organischen Schmutzstoffe beseitigen. Das so aufbereitete Wasser kann immer wieder neu zum Spülen der Toilette eingesetzt werden. Die Verfügbarkeit des Wagenbestandes erhöht sich für den Bahnbetreiber durch den geringeren Wartungsaufwand. Gleichzeitig kommt es zu einer deutlichen Gewichtsreduzierung, da nur noch kleine Frischwassertanks für die Waschbecken benötigt werden und auf Fäkaliensammelbehälter verzichtet werden kann.

Halle 6.2, Stand 232

Skoda Straßenbahn im Porsche-Design
Die diesjährige Präsenz der tschechischen Firma Skoda Transportation s.r.o. aus Pilsen umfasst unter anderem zwei neue Straßenbahnmodelle: Einerseits die eher konservativ gestylte Niederflur-Tram 06T mit fünf Segmenten und zwei Führerständen für den Zweirichtungsbetrieb, andererseits die vergleichsweise futuristisch anmutende, ebenfalls fünfteilige 14T für den Betrieb in nur einer Richtung, deren Design von Porsche stammt. Bei dem auf dem Messe-Freigelände ausgestellten Komplettzug 06T handelt es sich um das erste für Cagliari auf Sizilien bestimmte Fahrzeug, das direkt von der Messe weiter nach Süditalien transportiert werden soll. Weitere acht Züge werden folgen, und es gibt sogar eine Option, diesen Bestand auf bis zu 30 aufzustocken. Die 14T dagegen ist für die tschechische Hauptstadt Prag bestimmt, die insgesamt 60 Züge in Pilsen bestellt hat.

Skoda Transportation baut seit über zehn Jahren Bahntechnik, darunter acht verschiedene Trambahn-Modelle. „Unsere Hauptstärken als kleineres Unternehmen im Markt sind unsere Flexibilität im Umgang mit Kundenwünschen und das attraktive Preis-Leistungsverhältnis und moderne Design unserer Produkte“, erläutert Verkaufsgebiets-Manager Martin Subert die Unternehmensphilosophie, mit der Skoda zunehmend auch in Westeuropa und den USA erfolgreich ist.

Halle1.1, Stand 230 und Freigelände FA/2

Kawasaki: Neues Drehgestell für schnellere Kurvenfahrt
Kawasaki Heavy Industries zeigen auf der InnoTrans erstmals in Europa den Prototyp eines neuen Drehgestells mit kombiniertem Pendel- und Steuerungssystem zur Verbesserung der Kurvenlage von Zügen. „Das Hybrid Tilt System ermöglicht eine Kurvengeschwindigkeit von 140 km/h bei einem Neigungswinkel von 8 Grad“, wie das Unternehmen bekannt gab. Entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Railway Technical Research Institute und der Hokkaido Railway Company, werde so ein deutlich höherer Passagierkomfort erreicht. Erfolgreiche Praxistests haben bereits in Japan stattgefunden.

Halle 5.2, Stand 234 

Zypad – der Handgelenks-Computer von Eurotech
Neben einem neuen Fahrgastzähl- sowie modernen Ortungs- und Videoüberwachungssystemen stellt das italienische Unternehmen Eurotech als Neuheit den Handgelenks-Computer Zypad vor. Er wird auf der InnoTrans erstmals für den Bahntechnikbereich präsentiert, sagt Marketing- und Vertriebs-Manager Roberto Turchi. Und ergänzt, dass die Serienproduktion erst im August 2006 angelaufen sei. Mögliche Einsatzgebiete sind beispielsweise die Bereiche Logistik, Wartung und Zulieferung. Turchi erläutert, dass sich der 290 Gramm leichte Minicomputer für das Ticketing ebenso eignet wie für Kontroll- und Informationsfunktionen. So hat das Zugbegleitpersonal im wahrsten Sinne des Wortes beide Hände frei – ein wichtiger Sicherheitsaspekt bei schnellen Kurvenfahrten und plötzlichem Bremsen. Zypad nutzt Windows CE 5.0 als Betriebssystem, ist aber auch für Linux geeignet. Er lässt sich anwendergerecht programmieren. Integriert sind WLAN-, Bluetooth- und GPS-Funktionalität. Das 3,5-Zoll-TFT-Farbdisplay ist per Finger oder Stift bedienbar und ebenso wie die Tasten im Dunkeln beleuchtet. Je nach Anwendung hält der Lithium-Ionen-Akku mindestens vier bis acht Stunden.

Halle 1.1, Stand 243

Die Zukunft des ÖPNV – kontroverse Diskussion im Dialog Forum
Das Deutsche Verkehrsforum und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) waren gemeinsam Veranstalter einer kontrovers geführten Podiumsdiskussion im Rahmen des InnoTrans Dialog Forums. „Wie sieht der finanzierbare ÖPNV der Zukunft aus?“ lautete die Frage, auf die durchaus unterschiedliche Antworten gegeben wurden. In seinem Eingangsstatement rief VDV-Präsident Günter Elste die jüngsten Kürzungen der ÖPNV-Finanzierungsgrundlagen in Erinnerung, die sich bis 2010 auf 3,3 Milliarden Euro summierten. Als „schmerzlich, aber verkraftbar“ bezeichnete Staatssekretär Jörg Hennerkes die Reduzierung der Ausgleichsleistungen des Bundes, die etwa für den Schüler- oder Schwerbehindertentransport gezahlt werden. Auch der nordrhein-westfälische Minister für Bauen und Verkehr, Oliver Wittke, glaubt nicht an die „Horrorszenarien“ mancher Verkehrsunternehmen: „Streckenstilllegungen und Preiserhöhungen müssen nicht die Antwort sein.“ Dr. Wolf-Rüdiger Gorka, Geschäftsführer der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen und Günter Elste betonten einvernehmlich, dass die Kürzungen zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt kämen: „Die rückwirkenden Kürzungen machen die Erfolge der hohen Investitionen in den vergangenen Jahren zunichte – gerade, wo der ÖPNV wieder besser angenommen wird“, so Gorka. Und er ergänzte: „Sicher können durch mehr Wettbewerb Einsparungen erzielt werden, aber das geht nicht von heute auf morgen.“ Mehr Wettbewerb schreckt Ulrich Homburg, den Vorstandsvorsitzenden der DB Regio AG, nicht: „Der deutsche Markt ist mit Abstand der größte in Europa – er ist attraktiv, und es wird einen harten Verdrängungswettbewerb geben. Nach einer Konsolidierungsphase werden dann auch die Preise wieder auf ein gesundes Maß steigen.“ Folkert Kiepe als Vertreter des Deutschen Städtetages warnte angesichts der Mittelkürzungen vor Verteilungskämpfen in den Verwaltungen und schlug für die ÖPNV-Unternehmen als Alternative zu höheren Preisen neue Organisationsstrukturen vor. Lösungsansätze für die neue Situation mit geringeren Unterstützungsmitteln wurden mithin im Verlauf der angeregten und von Markus Wacket (Agentur Reuters) fachkundig moderierten Diskussion erkennbar, ein Allheilmittel jedoch erwartungsgemäß nicht

HanseCom: Ab November Handy-Tickets in acht Verkehrsverbünden
ÖPNV-Benutzer in den Verkehrsverbünden Donau-Iller, Hamburg, Mittelsachsen, Nürnberg, Oberelbe, Niederschlesien/ Oberlausitz, Rhein-Ruhr und Vogtland können ihre Fahrscheine bald mit dem Mobiltelefon kaufen. Das Hamburger Systemhaus HanseCom, ein Gemeinschaftsunternehmen von Siemens Business Services (SBS) und der Hamburger Hochbahn AG, stellt auf der InnoTrans das im November als zweijährigen Pilotversuch startende Handy-Ticketing vor. Fahrgäste müssen sich einmal kostenlos über das Internet registrieren und eine Java-Software installieren. Die Abrechnung erfolgt dann monatlich per Lastschrift, Kreditkarte oder über ein Prepaid-Konto. „Die Zahl der Anbieter soll in den nächsten Monaten noch erweitert werden“, sagt Dr. Wolfgang Leitner von SBS. So wird auch in der Hauptstadtregion über eine Beteiligung nachgedacht. Ein weiteres Highlight bei HanseCom ist das modulare Siemens Advanced Communication and Control System (SiemACCS), mit dem erstmals die Komponenten Notrufsäule, Videoüberwachung, Beschallung und Fahrgastinformation gebündelt werden.

Halle 2.1, Stand 230

Stadler zeigt den stärksten Zahnrad-Triebwagen der Welt
„Wir wollten bewusst neben den vielen Zügen und Bahnen hier einen anderen Akzent setzen. Und das ist uns mit unserer Zahnradbahn auch gelungen“, so Peter Jenelten, Executive Vice President Marketing & Sales Stadler Rail Group. Er verweist darauf, dass das Unternehmen weltweit der einzige Hersteller von Zahnradbahnen ist. Rund 50 entsprechende Linien gebe es in der Welt, davon die Hälfte in der Schweiz. Mit 1,8 Megawatt, also 2.450 PS, ist das auf der InnoTrans ausgestellte Fahrzeug der stärkste je gebaute Zahnrad-Triebwagen. Seit August 2006 sind die neuen klimatisierten Fahrzeuge für die Bayerische Zugspitzbahn im Einsatz. Auf der InnoTrans ist der vierte und damit letzte Doppeltriebwagen dieses Auftrages ausgestellt. Das Netz der Bayerischen Zugspitzbahn ist zwar mit zwölf Kilometern Länge recht kurz, dafür aber sehr anspruchvoll. Es gibt eine Talstrecke mit Reibungsbetrieb und einer Höchstgeschwindigkeit von 70 Kilometer pro Stunde und eine Zahnstangenstrecke mit 15 Prozent Neigung. Dann geht es ins Gebirge mit 25 Prozent Steigung. Und zu guter Letzt führt die Strecke in einen steilen engen Tunnel mit kleinen Radien, bis die Passagiere letztendlich auf dem 2.600 Meter hohen Zugspitzplatt ankommen.

Freigelände, FC/5

Flexibles Zweiwege-Fahrzeug von LINSINGER
Highlight auf dem Messestand des österreichischen Sondermaschinenbauers LINSINGER ist der Rail Road Truck Type SF01-F-Truck. Dieses Zweiwege-Fahrzeug eignet sich durch seine hohe Flexibilität besonders für Verkehrsbetriebe, die über wenige Streckenkilometer verfügen, aber auch für Straßenbahnen. Das Fahrzeug ist mit zwei Fräseinheiten ausgestattet und besitzt ein schwenkbares Drehgestell, das einfaches Ein- und Ausgleisen ermöglicht. Durch die Fähigkeit, auf der Straße und auf der Schiene fahren zu können, ist der Truck unabhängig bei Überstellfahrten. Ebenso können sich die Messebesucher am Stand der LINSINGER Maschinenbau GesmbH über den mobilen Schienen-Fräszug SF03-FFS informieren, der sich auf den Strecken der Deutschen Bahn AG bewährt hat. Auch in anderen europäischen Ländern und in Asien besteht laut Hersteller Interesse an der hoch entwickelten und ausgereiften Schienen-Bearbeitungstechnologie.

Freigelände, Stand F3/11

Ingeno bietet erstmals Traffic Lunch als Dialogforum
Die 1992 aus dem Zusammenschluss von fünf Planungsbüros entstandene INGENO Group veranstaltet in diesem Jahre auf der InnoTrans erstmals den „INGENO Traffic Lunch“. Im Mittelpunkt stehen Fachreferate mit anschließender Diskussionsrunde und Gelegenheit zum persönlichen Austausch. „Damit wollen wir unseren Gästen ein Forum für einen intensiven Dialog bieten“, sagte Geschäftsführer Jens Flachsbarth. Hauptreferent der ersten Veranstaltung am Mittwoch war Dr. mont. Robert Galler , Projektleiter der Projektgemeinschaft Brenner Basistunnel. (PGBB). Von ihm erfuhren die Besucher, dass der Bau des einschließlich der Umfahrung von Innsbruck mit 67,7 Kilometern längsten Einsenbahntunnels der Welt die Planer nicht nur vor technische Probleme stellt. Weil die Elektrotechnik in Österreich und Italien nicht kompatibel ist, wird nach beiden Normen geplant und später entschieden, welche Technologie durchgehend zum Einsatz kommt. Und weil auf der Schiene in einem Land ein Links-, im anderen aber ein Rechtsfahrgebot besteht, muss eine komplizierte Streckenquerung berücksichtigt werden. Heute ist am Stand Eli Pfeifel zu Gast. Der Geschäftsführer der israelischen Markit GmbH wird über seine langjährige Erfahrung mit Infrastrukturprojekten im Nahen Osten berichten.

Halle 25, Stand 314

Brunel: Hybrid-Antriebssystem für Schienenfahrzeuge
Bei seinem Messerundgang auf der  InnoTrans machte der brandenburgische Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns auch am Brunel-Stand Halt. Rainer Matthes, Leiter Brunel Railmotive, stellte dem Minister das Hybrid-Antriebssystem für Schienenfahrzeuge vor. Er erläuterte, dass sich damit sowohl elektrifizierte als auch nicht-elektrifizierte Strecken bewältigen lassen. Das System wurde von Brunel IMG in Nordhausen/Thüringen entwickelt und wird dort bereits erfolgreich im öffentlichen Personen-Nahverkehr eingesetzt. Das sehr kompakte Antriebssystem leistet 60 bis 500 Kilowatt und bis zu 0,3 Kilowatt je Kilogramm. Die Leistungselektronik ist auf kleinstem Raum untergebracht. Spannungshöhe und -form sind über die Elektronik-Software in bestimmten Grenzen frei wählbar, wie 400 bis 850 Volt Gleichstrom. Brunel Railmotive präsentiert sich auf der InnoTrans zusammen mit Brunel Communications sowie den Unternehmenstöchtern Brunel IMG GmbH und Car Synergies GmbH auf dem Gemeinschaftsstand der IHK Potsdam in Halle 3.2. 

Halle 3.2, Stand 201

Der Kunde als Ideengeber – Robel kooperiert eng mit der Deutschen Bahn
Während der InnoTrans wurde die neue Schienenfräse 16.01 der Firma Robel Bahnbaumaschinen GmbH an den Kunden DB Netz AG übergeben. Das mobile Gerät ermöglicht es, so genannte Herzstücke von Weichen im eingebauten Zustand direkt vor Ort hochwertig zu reparieren und damit in vielen Fällen einen aufwändigen Ausbau zu vermeiden. Die Fräse ist in zwei Teile zerlegbar, transportabel und kann in kürzester Zeit zum Einsatz gebracht werden. Interessant am Produkt des Freilassinger Unternehmens ist in diesem Zusammenhang dessen Entstehungsgeschichte: Die Initiative zur marktreifen Entwicklung der Fräse ging von Bahnbetriebs-Arbeitern aus, die im praktischen Einsatz mit tragbaren Fräsen improvisiert hatten. Bei der Übergabe der Maschine an Klaus Junker, Vorstand Betrieb der DB Netz AG, sagte Robel Geschäftsführer Erwin Stocker: „Die Schienenfräse steht beispielhaft für die enge und fruchtbare Zusammenarbeit mit unseren Kunden, und wir hoffen natürlich auf deren Fortsetzung in der Zukunft.“

Halle 26, Stand 309

Schaeffler: Insert-Lagerung für Niederflur-Straßenbahnen
Ein besonderes Highlight auf dem Schaeffler-Messestand ist die neue Insert-Lagerung für Niederflur-Straßenbahnen wie sie bei der Hallesche Verkehrs-AG zum Einsatz kommt. Dabei handelt es sich um ein Kegelrollen-Lagerpaar, das so präzise hergestellt wird, dass sich nach der Montage die erforderliche Vorspannung in die Radeinheit einstellt. Zudem können die FAG-Insert-Lagerungen einfacher eingebaut und Instand gehalten werden Sie benötigen einen geringeren Bauraum und haben eine höhere Lebensdauer. „Alle Lagerlösungen zeichnen sich durch lange Lebensdauer und Wartungsarmut aus“, betont Railway-Produktlinienleiter Dr. Raimund Abele. „Als Vollsortimenter und führender Anbieter können wir unseren Kunden sämtliche Lösungen aus einer Hand liefern.“ Neben Produktinnovationen spielt das Thema Dienstleistung eine wichtige Rolle am Messestand. Hersteller und Betreiber fordern längere Wartungsintervalle und entsprechende Instandhaltungsservices. Die Schaeffler Gruppe Industrie bietet deshalb über ihre Tochtergesellschaft FAG Industrial Services Werkzeuge zur fachgerechten Montage und Demontage, Schmiermittel und Schulungen.

Halle 116, Stand 5.2
 

 

 

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