Verkehrsvertrag DB VRR NVN


Meilenstein für den Nahverkehr an Rhein und Ruhr
Essen/Düsseldorf, 12.07.2004 (BA)
Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), der Nahverkehrs-Zweckverband Niederrhein (NVN) und die Deutsche Bahn (DB) haben heute einen langfristigen Verkehrsvertrag mit einem Gesamtvolumen von sechs Milliarden Euro unterzeichnet . Dabei investiert die Bahn während einer Laufzeit von 15 Jahren 400 Millionen Euro in neue Fahrzeuge.

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, der Nahverkehrs-Zweckverband Niederrhein und die DB Regio AG haben heute in Essen einen Verkehrsvertrag mit einem Gesamtvolumen von sechs Milliarden Euro über eine Laufzeit von 15 Jahren unterzeichnet.
Der Vertrag setzt in Deutschland neue Maßstäbe. Die DB Regio AG erbringt anfangs rund 44 Mio. Zug- kilometer per annum. Bis 2018 werden mehr als die Hälfte der Verkehre ausgeschrieben und in den Wettbewerb überführt, das S-Bahn-Netz mit jährlich rund 17 Millionen Zugkilometern wird die Bahn hin- gegen über die gesamte Laufzeit bis 2018 betreiben. Dafür investiert die Bahn 400 Millionen Euro in die Neubeschaffung und Modernisierung von Fahrzeugen, der Schwerpunkt liegt dabei bei der S-Bahn. Das S-Bahn-Netz kommt jedoch auch während der Vertragslaufzeit in die Ausschreibung, die Betriebsauf- nahme wird aber erst nach 2018 erfolgen.

Neuartiges Vertrags- und Qualitätscontrolling-System
In 13 Qualitätskategorien wurden verbindliche Standards vereinbart, die deutlich höhere Anforderungen als bisher an die Bahn stellen. Damit wurde ein wichtiger Meilenstein hin zu einer nachhaltigen Quali- tätsverbesserung an Rhein und Ruhr gesetzt. Insbesondere Pünktlichkeit und Information der Fahr- gäste bilden die Schwerpunkte der neuen Qualitätsvereinbarungen.
Beim Qualitätscontrolling wurden die Anforderungen ebenfalls deutlich verbessert, um eine kontinuier- lichere Qualitätsüberwachung zu erreichen. Auch beim Thema Service und Sicherheit in der S-Bahn wurde vereinbart, dass die Züge an Rhein und Ruhr nach 19 Uhr durch Sicherheitskräfte begleitet wer- den.

Neue Vertragsform – unternehmerische Verantwortung liegt bei der Bahn
Bislang war die Bahn als Carrier im Auftrag des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr tätig. Mit dem neuen Ver- trag liegt das unternehmerische Risiko für die Fahrgelderlöse bei der Bahn. Durch die Teilnahme am Einnahmen-Aufteilungsvertrag wirken sich Veränderungen der Fahrgastzahlen direkt in der Kasse des Unternehmens aus. Die Verknüpfung von Qualitätsstandards und unternehmerischem Engagement im Fahrgastmarkt schafft damit zusätzliche Anreize für eine dauerhaft bessere Qualität und steigende Fahrgastzahlen im Schienenpersonennahverkehr an Rhein und Ruhr.

Einbindung des Nahverkehrs-Zweckverbands Niederrhein
Der Zweckverband Niederrhein hat gemeinsam mit dem Zweckverband VRR die Verhandlungen mit der DB AG geführt. Der Vertrag hat daher Gültigkeit für beide Zweckverbände.
Die dabei praktizierte Gemeinsamkeit ist eine gute Grundlage für eine weitere kooperative Zusammenar- beit. Hier wird eindrucksvoll demonstriert, dass die Regionalisierung des Schienenpersonennahverkehrs in NRW sehr gut funktioniert und der Kunde ein einheitliches Gesamtangebot nutzen kann.

Daten und Fakten zum Verkehrsvertrag zwischen DB, VRR und NVN

  • Vertragsgrundlage ist das von den Aufgabenträgern gewählte Vergabeverfahren (ca. 90 % an die DB Regio AG, ca. 10 % an andere NE-SPNV-Verkehrsunternehmen).
     
  • Die Leistungsmenge bei Vertragsbeginn (12/2003) bezieht sich auf den ITF 2 (ca. 40,95 Mio. Zugkilometer per annum für den VRR, ca. 3,09 Mio. Zugkilometer per annum für den NVN).
     
  • Die Vertragslaufzeit beträgt 15 Jahre.
     
  • Das Geschäftsvolumen über die gesamte Laufzeit beträgt rund 6 Mrd. Euro.
     
  • Das Ausschreibungsvolumen während der Vertragslaufzeit beträgt 100 % und ist im Detail be- schrieben. Innerhalb jeweils eines Drittels der Laufzeit (5 Jahre) werden jeweils 7 Mio. Zugkilo- meter per annum in den Wettbewerb überführt.
    Die S-Bahn-Leistungen (17 Mio. Zugkilometer) werden dann zum Ende der Vertragslaufzeit in den Wettbewerb gehen (Betriebsaufnahme nach 2018).
     
  • Das Investitionsvolumen der DB Regio AG für Neubeschaffung und Modernisierung insbesondere bei der S-Bahn beträgt rund 400 Mio. Euro.
     
  • Die DB Regio AG akzeptiert das Qualitäts- und Vertragscontrollingsystem des VRR. Mangelnde Behängung erhält innerhalb des Qualitätsstandards „Fahrzeug- und Sitzplatzkapazität“ einen besonderen Stellenwert.
     
  • Die DB Regio AG wird auf Basis der linienbezogenen Kundenzufriedenheitsmessung ein Prämien-system für Mitarbeiter mit direktem Kundenkontakt einführen.
     
  • Die DB Regio AG sorgt im Störfall für eine vertraglich abgesicherte Nutzung des Fernverkehrs durch VRR-Kunden.


 

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