Elbschiene Pirna - Bad Schandau

 

Bis Ende 2004 wird Elbschiene Pirna - Bad Schandau
nach Hochwasserschäden saniert
Rund 40 Millionen Euro fließen in den 33 Kilometer langen Abschnitt  Ab 26. Juli erfordern die Bauarbeiten starke Einschränkungen bei der S-Bahn und im Fernverkehr Dresden - Prag
Dresden, 27.05.2004 (BA)
Ab dem 1. Juni 2004 beginnt die Deutsche Bahn mit der Beseitigung der Hochwasserschäden auf dem Abschnitt Pirna – Bad Schandau. Bis zum Jahresende werden in die auf der internationalen Bahntrasse Hamburg – Berlin – Prag liegende Strecke rund 40 Millionen Euro investiert. „Damit versetzen wir die für den Personen- wie Güterverkehr gleichermaßen bedeutende Strecke wieder in den Zustand wie vor der Flut.
Die Fahrgeschwindigkeit wird dann mit bis zu 120 km/h im Vergleich zu heute wieder knapp verdoppelt“, sagte heute Hans-Jürgen Lücking, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Sachsen, vor Journalisten in Dresden.

Die Mittel für die Sanierung der Strecke, die von über 200 Zügen pro Tag befahren wird, stammen mit rund 30 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre). Außerdem wird das Hochwasserbudget des Bundes für die Bahn eingesetzt. Die Bahn nimmt auf dem 33 Kilometer langen Abschnitt im oberen Elbtal die zunächst letzte größere Maßnahme zur Reparatur nach dem Hochwasser in Sachsen auf.

Zwischen Pirna und Schöna hatte das Elbe-Hochwasser an vielen Stellen den Bahndamm aufgeweicht, technische Bahnanlagen beschädigt und zum Teil außer Funktion gesetzt. Über fünf Wochen war der Verkehr auf der Relation bis Frühherbst 2002 komplett unterbrochen. Erste Sicherungsreparaturen ge- währleisteten dann die Wiederaufnahme des Personen- und Güterverkehrs. Allerdings blieben die Ein- schränkungen in der Geschwindigkeit der Züge und der Belastung seitdem bestehen.

Bei den Bauarbeiten in den kommenden Monaten soll die Tragfähigkeit des Erdkörpers durch den Ein- bau einer Tragfähigkeitsschicht mit lastverteilendem und trennendem Geoverbundstoff wieder hergestellt bzw. erhöht werden.
Damit wird gewährleistet, dass das Planum die Betriebsbelastungen wieder dauerhaft aufnehmen kann. Zugleich werden die Standsicherheit des Dammes verbessert und die Entwässerung wieder hergestellt. Außerdem werden abgängige Randwege durch neue Randwegkonstruktionen oder - bei ausreichendem Platz - durch Ansetzen der abgängigen Materialien gesichert. Beginnend im Abschnitt Bahnhof Bad Schandau – Bad Schandau Ost erfolgt in den kommenden Monaten etappenweise die Instandsetzung der Streckenabschnitte zwischen der tschechischen Grenze und Pirna mit einem jeweils ähnlichen Bauablauf.

Alle Maßnahmen sind den Vorgaben des Naturschutzes in dem sensiblen Bereich unterworfen. Die topografische Lage der Trasse in Elbnähe und mit zum Teil steilen Abhängen auf der anderen Seite stellen die Baufirmen vor besondere Herausforderungen. Die Belieferung und der Abtransport von Materialien zu und von den Baustellen sind nur über die Schiene möglich. Außerdem kommen zeitweise speziell für geringe Platzverhältnisse bemessene Baumaschinen zum Einsatz.

Die Auswirkungen auf den Personenverkehr
Die Bauarbeiten erfolgen unter dem rollenden Rad.
Zunächst beschränken sich die Sperrpausen zwischen Anfang Juni und dem 25. Juli 2004 auf den Abschnitt Bad Schandau – Schöna der S-Bahn S 1. Hier fallen sowohl am Tag (mittags) als auch in der Nacht einzelne S-Bahnen ohne Ersatz aus.

Ab 26. Juli 2004 machen sich wegen der dann erreichten Bauzustände mit zum Teil drei eingleisigen Abschnitten sowie fehlenden Kreuzungsbahnhöfen weitaus umfangreichere Einschränkungen erforder- lich. Der Personenverkehr wird ab diesem Zeitpunkt um die Hälfte reduziert.

Die S-Bahnen im oberen Elbtal verkehren dann zwischen Pirna und Schöna nur noch im Stundentakt.

Im Fernverkehr muss das Angebot auf der IC/EC-Linie Hamburg – Berlin – Dresden – Prag - Budapest/ Wien zwischen Dresden und Prag ab dem 26. Juli deutlich gekürzt werden. Nach heutigem Stand werden nur drei Züge je Tag und Richtung durchgehend auf der gesamten Relation fahren können.

Zwei Züge pro Tag aus/in Richtung Berlin beginnen und enden bis Dezember in Dresden. Die übrigen Züge entfallen während der Bauphase.

Der Güterverkehr wird zu großen Teilen über andere Strecken umgeleitet. Genutzt werden unter ande- rem die Grenzübergänge Bad Brambach und Ebersbach.

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