NRW: Herbstvorbereitungen

 

NRW: Herbstvorbereitungen laufen auf Hochtouren
Maßnahmenpaket soll für pünktliche Züge sorgen
Düsseldorf, 18.08.2004 (BA)
Bei der Bahn in Nordrhein-Westfalen laufen die Vorbereitungen auf den kommenden Herbst auf Hoch- touren. Nach einer schlechten Qualität im vergangenen Jahr mit unpünktlichen Zügen und Zugausfällen durch den durch Laubfall verursachten typischen Schmierfilm auf den Schienen wurde für dieses Jahr ein Maßnahmenpaket  für mehr Qualität geschnürt. Dazu gehören der Einsatz von zusätzlichem Per- sonal,  der Einsatz zusätzlicher Fahrzeuge, ein teilweiser Fahrzeugtausch, zusätzliches Material (bspw. zwei mobile Radsatzdrehmaschinen für die Werkstätten in Dortmund und Düsseldorf; drei Schie- nenpflegefahrzeuge) und eine verbesserte Kundeninformation. Heinrich Brüggemann, Vorsitzender der Geschäftsführung von DB Regio NRW: „Wir müssen unseren Kunden beweisen, dass wir als Bahn auch unter schweren Bedingungen in der Lage sind, eine hervorragende Leistung zu bringen.“

Die betroffenen Fahrgäste aber auch das Land NRW sowie die Verkehrsverbünde und Zweckverbände als Auftraggeber für Schienenverkehrsleistungen haben zu recht eine vertragskonforme Qualität für die Zukunft eingefordert. Deshalb haben sich Bahn, Land und Zweckverbände bereits im April diesen Jahres auf die grundlegenden Strukturen für ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Qualitätssicherung ge- einigt. Für die Fahrgäste sind grundsätzlich zwei Festlegungen von Bedeutung:

  • Der Fahrplan in NRW bleibt unverändert.
  • Es wird am 3. Oktober ein umfangreicher Austausch von Fahrzeugen stattfinden.


Viele Fahrgäste in NRW werden dann vorübergehend bis zum Fahrplanwechsel im Dezember nicht in den bislang gewohnten Fahrzeugen unterwegs sein. Das Platzangebot bleibt nahezu unverändert, aber Abstriche beim Komfort sind nicht auszuschließen.

Der Fahrzeugtausch beruht auf den Erfahrungen des letzten Herbstes und folgt dem Grundsatz, dass auf Strecken, die besonders anfällig für den rutschigen Schmierfilm sind, ausschließlich Züge mit be- währter Technik fahren werden. Für den Fahrgast bedeutet dies konkret, dass vorübergehend der mo- derne Komfort eines Neufahrzeuges nicht zur Verfügung steht, weil ältere Züge bis Dezember zum Ein- satz kommen. Anderseits werden Fahrgäste auf den „unauffälligen“ Strecken auch neue Fahrzeuge vor- finden.
Stefan Kühn, Leiter des Projekts „Herbstverkehr 2004“: „Wir werden die ET 423 – 426 auf Strecken, die von der Schmierfilmbildung besonders betroffen sind, durch andere Fahrzeugtypen ersetzen. Dabei greifen wir auch auf Ressourcen anderer Regionen zurück.“

Das bedeutet für die Linien im einzelnen:

  • Die RE 16 Essen – Hagen – Siegen verkehrt in den Herbstmonaten mit herkömmlichen lokbespannten Zügen statt mit Elektro-Triebwagen der Baureihe 425.
     
  • Umgekehrt werden auf der RB 91 Hagen – Siegen die Elektro-Triebwagen der Baureihe 425 statt der herkömmlichen lokbespannten Züge eingesetzt.
     
  • Die RB 56 Hagen – Iserlohn verkehrt in den Herbstmonaten mit lokbespannten Zügen mit Doppelstockwagen statt mit Elektro-Triebwagen der Baureihe 426.
     
  • Die RB 42 Essen – Haltern – Münster verkehrt in den Herbstmonaten mit herkömmlichen lokbespannten Zügen statt mit Elektro-Triebwagen der Baureihe 425.
     
  • Die RB 79 Bielefeld – Oelde verkehrt in den Herbstmonaten mit Diesel-Triebwagen der Baureihe 644 (Talent) statt mit Elektro-Triebwagen der Baureihe 425 bzw. Diesel-Triebwagen der Baureihe 628.
     
  • Die RE 78 Bielefeld – Minden verkehrt in den Herbstmonaten mit Elektro-Triebwagen der Baureihe 425 statt mit herkömmlichen lokbespannten Zügen.
     
  • Die RB 48 Bonn-Mehlem – Köln – Wuppertal verkehrt in den Herbstmonaten komplett mit herkömmlichen lokbespannten Zügen statt mit Elektro-Triebwagen der Baureihe 425.
     
  • Die RB 33 Aachen – M’gladbach – Duisburg – Wesel verkehrt in den Herbstmonaten mit herkömmlichen lokbespannten Zügen statt mit Elektro-Triebwagen der Baureihe 425 bzw. 426.
  • Die RE 3 Düsseldorf – Hamm verkehrt in den Herbstmonaten mit Elektro-Triebwagen der Baureihe 425 statt mit herkömmlichen lokbespannten Zügen.
     
  • Die S 8 M’gladbach – Hagen verkehrt in den Herbstmonaten komplett mit lokbespannten S-Bahn-Zügen statt teilweise mit Elektro-Triebwagen der Baureihe 423.
     
  • Die S 12 Düren – Köln – Au/Sieg verkehrt in den Herbstmonaten mit lokbespannten S-Bahn-Zügen statt mit Elektro-Triebwagen der Baureihe 423.
     
  • Bei der S 13 Horrem – Köln – Troisdorf kann kein Tausch der Fahrzeuge vorgenommen werden. Deshalb muss in den Herbstmonaten eine geringfügige Fahrplananpassung auf dem Abschnitt Horrem – Köln vorgenommen werden.
     
  • Die S 2 verkehrt in der Relation Dortmund – Essen in den Herbstmonaten mit Elektro-Triebwagen der Baureihe 423 statt mit herkömmlichen lokbespannten S-Bahn-Zügen. Auf den Relationen Dortmund – Duisburg und Dortmund – Recklinghausen werden weiter lokbespannte S-Bahn-Züge verkehren.
     
  • Die S 3 Oberhausen – Hattingen verkehrt in den Herbstmonaten mit Elektro-Triebwagen der Baureihe 423 statt mit herkömmlichen lokbespannten S-Bahn-Zügen.
     
  • Die S 4 Dortmund-Lütgendortmund – Unna verkehrt in den Herbstmonaten größtenteils mit Elektro-Triebwagen der Baureihe 423 statt mit herkömmlichen lokbespannten S-Bahn-Zügen.
     
  • Die S 9 Haltern – Bottrop – Wuppertal verkehrt in den Herbstmonaten und auch darüber hinaus mit Elektro-Triebwagen der Baureihe 420 statt mit lokbespannten S-Bahn-Zügen.
     
  • Die S 11 Bergisch Gladbach – Düsseldorf – Wuppertal-Vohwinkel kann in den Herbstmonaten leider die Halte Düsseldorf-Flingern und Düsseldorf-Gerresheim nicht bedienen. Dabei handelt es sich allerdings nur um Leistungen in der Hauptverkehrszeit. Die ganztägigen Leistungen der Linien S 8 und S 28 (RegioBahn) bedienen diese beiden Halte auch im Herbst wie gewohnt.
     
  • Die RB 65 Rheine – Münster – Hamm wird in den Herbstmonaten in Münster getrennt in zwei unabhängig voneinander verkehrende Linienäste. Die Züge Münster – Hamm gehen in Hamm direkt in die Linie RB 89 Hamm – Paderborn über.
     
  • Die RB 89 verkehrt in den Herbstmonaten teilweise weiter mit Elektro-Triebwagen der Baureihe 425. Die nur zwischen Hamm und Paderborn verkehrenden Züge der Linie werden allerdings mit herkömmlichen lokbespannten Zügen verkehren. Diese Züge gehen in Hamm direkt über in die Linie RB 65 nach Münster und in Paderborn in die Linie RB 72 nach Herford, so dass ohne Umsteigen von Münster bis Herford gefahren werden kann.
     
  • Die RB 62 Bad Bentheim – Paderborn verkehrt in den Herbstmonaten nicht. Dafür verkehrt die RB 72 Bielefeld – Paderborn stündlich, so dass die Zahl der Züge selbstverständlich gleich bleibt. Allerdings enden im Herbst alle aus Richtung Paderborn kommenden Züge in Herford, wo in Richtung Bielefeld und Bad Bentheim ein Anschluss mit der Linie RB 61 sicher gestellt ist. In der Gegenrichtung gilt dies analog.
     
  • Die RB 41 Dortmund – Hamm verkehrt in den Herbstmonaten mit Elektro-Triebwagen der Baureihe 425 statt mit herkömmlichen lokbespannten Zügen.
     
  • Die RB 51 verkehrt in den Herbstmonaten auf dem Kurzpendel Dortmund – Lünen mit Elektro-Triebwagen der Baureihe 425 statt mit herkömmlichen lokbespannten Zügen.


Stefan Kühn: „Ziel der Maßnahmen ist es Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit größtmöglich zu stützen und gleichzeitig den Fahrgästen möglichst wenig Änderungen zuzumuten. Deshalb findet der überwiegende Teil der qualitätssichernden Maßnahmen in der Wartung, Bereitstellung und Disposition der Züge sowie im Personaleinsatz statt.“

 

 

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