Flughafen Köln/Bonn bereits neunter Airport mit Bahnanschluss
Der Flughafen Köln/Bonn ist bereits der neunte Airport mit Anschluss an das Netz der Deutschen Bahn. Nach Frankfurt/Main, Düsseldorf, Berlin-Schönefeld und Mit dem Bahnanschluss vergrößert der Flughafen sein Einzugsgebiet und erschließt neue Regionen wie das Rhein-Main-Gebiet und das Ruhrgebiet als größtes Ballungsgebiet Deutschlands. Neben den
Fluggästen profitieren insbesondere die Berufspendler von der Schienenanbindung: Sie er- reichen den Flughafen oder benachbarte Gewerbegebiete dank der Einbindung der Strecke in das Kölner S-Bahn-Netz bequem und schnell. Die Streckenführung der Flughafenanbindung ist geprägt von ihrem hohen Tunnelanteil. Rund ein Drittel der Strecke verläuft unterirdisch. Der 1.047 Meter lange Schloss-Röttgen-Tunnel schützt den denkmal- werten Charakter
des Areals mit dem Gestüt Röttgen und den vorgelagerten Weide- und Koppelflächen. Dieses Bauwerk machte Schlagzeilen, weil die Besitzer des Gestüts wegen des ICE-Verkehrs das Aus- bleiben der Zuchterfolge befürchteten. Die
eingereichte Klage wurde letztlich abgewiesen, dennoch ver- hinderte die Auseinandersetzung die geplante Fertigstellung des Projekts im Juli 2002, zeitgleich mit der Neubaustrecke Köln–Rhein/Main. Das Naturschutzgebiet
Wahner Heide und das Flughafengelände werden im 4.210 Meter langen Flug- hafentunnel komplett unterirdisch durchquert. Das Bauwerk wurde in offener Bauweise erstellt, lediglich im Bereich der Hermann-Löns-Straße im Stadtteil
Porz-Grengel erwies sich der Tunnelbau unterhalb eines Betondeckels wegen der vergleichsweise engen Bebauung und der geringen Überdeckung als praktikabelste Lösung. Ein schwieriges Unterfangen war auch die Unterfahrung der Autobahn 59 im Bereich des Südportals des Flughafentunnels. Um ein Absinken der unmittelbar benachbarten
Autobahnbrücke zu verhindern, wurde der Tunnelbau mit umfangreichen technischen Maßnahmen abgesichert. Die Abzweige Nord und Süd bilden die Schnittstellen zur Neubaustrecke Köln–Rhein/Main. Im
Norden ist ein markantes Bauwerk am Gremberger Kiesteich entstanden: Der Verkehr von Köln in Richtung Troisdorf, Gummersbach und zum Flughafen läuft hier reibungslos auf drei Ebenen. Für den Abzweig Süd wurde der dort befindliche
Bahnhofsbereich von Köln-Porz-Wahn komplett umgebaut. Ein großes Rampenbauwerk für die ICE-Züge von und zum Flughafen ermöglicht einen kreuzungsfreien Verkehr. Zeitnah zu den Bauarbeiten wurde auch mit der Umsetzung
der Maßnahmen des Landschaftspflege- rischen Begleitplans begonnen. Neben den zahlreichen trassennahen Pflanzungen, die zur Eingrünung der technischen Bauwerke und damit zur Einbindung in das Orts- und Landschaftsbild dienen, wurde
in Zusammenarbeit mit der Stadt Köln ein Konzept im Rahmen der Entwicklung des Grünzugs Zündorf- Wahn erarbeitet. Der etwa 120 Hektar große Grünzug erstreckt sich südlich von Porz und nördlich von Wahn von der Autobahn 59 über die
Bahnstrecke Köln–Siegburg bis beinahe zum Rhein in Zündorf. Der Grünzug besteht zu etwa je einem Drittel aus Offenlandflächen, Gehölzstrukturen und Aufforstungen. Die Stadt Köln und die Deutsche Bahn streben an, die ortsansässigen
Landwirte in die langfristige Pflege der Biotopflächen einzubinden. Etwa die Hälfte des Grünzugs ist inzwischen umgesetzt. Nach Räumung und Rekultivierung der für den Bau erforderlichen Flächen wird voraussichtlich im November 2004
mit den Pflanzungen fortgefahren. Im April 2005 findet die Umsetzung des Grünzugs Zündorf-Wahn ihren Abschluss.
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